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Die gesetzlichen Regelungen des Erbrechts sind in Deutschland im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgehalten. Das Erbrecht gehört zum großen Rechtsbereich des Zivilrechts.
Im Regelungsbereich des Erbrechts kann es zu komplizierten Auseinandersetzungen kommen. Jeder kann aber auch vorbeugend tätig werden, indem er seine letztwilligen Verfügungen in Form eines Testaments zu Papier bringt.

Den richtigen Rechtsanwalt für Erbrecht finden

Erbrecht ist eines der Rechtsgebiete, auf das sich Rechtsanwälte besonders spezialisieren können. Bei Nachweis der
entsprechenden fachlichen Kenntnisse und mehrjähriger praktischer Erfahrung darf die offizielle Bezeichnung “Fachanwalt für Erbrecht” benutzt werden.
Im Rahmen seines Grundstudiums der Rechtswissenschaften erhält jeder Rechtsanwalt eine grundsätzliche Einführung in die Bestimmungen des Erbrechts. Wer in einer erbrechtlichen Angelegenheit anwaltlichen Beistand benötigt, der sollte jedoch darauf achten, dass der Rechtsanwalt tatsächlich schon praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hat. In erbrechtlichen Auseinandersetzungen kommt es häufig auf Feinheiten an.
Der auf die Bearbeitung von Fällen aus dem Erbrecht spezialisierte Anwalt erkennt schon im Ansatz, welche tatsächlichen und rechtlichen Probleme auftreten können.
Die Fachanwaltsbezeichnung sollte bei der Suche nach einem Rechtsanwalt für Erbrecht nicht das einzige Kriterium sein. Auch Anwälte ohne Fachanwaltstitel können sehr kompetente und engagierte Interessenvertreter sein. Empfehlungen gibt es über den Anwaltssuchservice der Rechtsanwaltkammern oder des Anwaltsvereins. Auch persönliche Empfehlungen von Verwandten oder Bekannten können hilfreich sein.

Testament, Erbauseinandersetzung oder Rechtsstreit

Das deutsche Erbrecht gibt jeder rechtsfähigen Person die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden, was nach dem Tode mit dem eigenen Nachlass geschehen soll. Ein Testament kann beim Notar aufgesetzt und beurkundet werden.
Das eigenhändige (handschriftliche) Testament darf jeder für sich selbst verfassen. Beide Möglichkeiten stehen auch Ehegatten zur Verfügung, die ein gemeinsames Testament aufsetzen wollen. Ein handschriftliches Testament kann sehr einfach formuliert sein. Wichtig ist, dass sich die Einsetzung von Erben erkennen lässt.
Stellt sich die Situation komplizierter dar, empfiehlt es sich, vor dem Verfassen eines Testaments anwaltlichen Rat einzuholen. Bei Patchworkfamilien, in denen nicht alle Kinder von beiden Eheleuten abstammen, hilft eine von einem kompetenten Rechtsanwalt ausgearbeitet Regelung oftmals dabei, nach Eintritt des Erbfalls Streit um Pflichtteilsansprüche zu vermeiden.
Besteht der Nachlass nicht nur aus aufteilbaren Werten, sondern auch aus einer Wohnimmobilie, helfen klare Regelungen im Testament den Hinterbliebenen dabei, sich über die Nutzung oder die Verwertung des Hausgrundstücks zu einigen.

Gibt es nach Eintritt eines Erbfalls kein Testament, dann entsteht zwischen den gesetzlichen Erben eine Erbengemeinschaft, die nur gemeinsam über den Nachlass verfügen kann. Bei Einigungsschwierigkeiten kann ein auf Erbrecht spezialisierter Rechtsanwalt als Vermittler auftreten. Einzelnen Miterben können dem Rechtsanwalt eine Vollmacht erteilen, in ihrem Namen bei der Erbauseinandersetzung mitzuwirken. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn die Miterben nicht am gleichen Ort leben.
Wenn keine Einigung erzielt werden kann, ist der Rechtsstreit oftmals die letzte Möglichkeit, erbrechtliche Ansprüche durchzusetzen.

Durchsetzung von Pflichtteilsansprüchen

Gesetzliche Erben erster Ordnung und Ehegatten haben nach deutschem Erbrecht einen Pflichtteilsanspruch. Um die Höhe dieses Anspruchs, der immer in Geld zu bemessen ist, berechnen zu können, benötigt der Berechtigte eine vollständige Auskunft über den Bestand und den Wert des Nachlasses. Wenn der Pflichtteilsberechtigte nicht zugleich Miterbe ist, wird er häufig die Hilfe eines Rechtsanwalts benötigen, um den oder die Erben zur vollständigen Auskunfterteilung zu bewegen. Auseinandersetzungen über die Höhe von Pflichtteilsansprüchen von Angehörigen, die vom Erblasser nicht als Erben eingesetzt wurden, enden häufig vor Gericht.
Ein auf dem Gebiet des Erbrechts erfahrener Anwalt sollte in der Lage sein, Werte einzuschätzen und zu erkennen, wann die Einschaltung eines sachverständigen Wertgutachters geboten ist.
Häufige Streitthemen sind die Anrechnung von Zuwendungen, die der Erblasser zu Lebzeiten verteilt hat und von eventuellen Entnahmen, die getätigt wurden, als der Erblasser pflegebedürftig war.
In erbrechtlichen Streitigkeiten ist es ebenso wie bei anderen gerichtlichen Auseinandersetzungen sehr wichtig, dem Rechtsanwalt sämtliche als Beweismittel benötigten Materialien vorzulegen.

Einen Anwalt für Erbrecht finden Sie auf:
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